Thomas Grünewald wird mit dem Rudolf-Virchow-Preis 2020 geehrt

Für seine Forschung an krebstreibenden Erbgutveränderungen erhält Thomas Grünewald, Arbeitsgruppenleiter am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) und Abteilungsleiter des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) den Rudolf-Virchow-Preis des Jahres 2020 der Deutschen Gesellschaft für Pathologie (DGP). Der Wissenschaftler konnte mit seiner Forschung unterschiedliche Krankheitsverläufe beim Ewing-Sarkom, einem bösartigen Knochentumor, erklären. Der Rudolf-Virchow-Preis gilt als renommiertester deutscher Preis auf dem Gebiet der Pathologie und ist mit 5.000 Euro dotiert.

Preisträger Thomas Grünewald, Quelle: Attmanspacher/LMU
Preisträger Thomas Grünewald. Quelle: Attmanspacher/LMU

Das „Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg“ (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der Universität Heidelberg (Uni HD).

Der Preis wurde dem Wissenschaftler am 7. Juni beim digitalen Jahreskongress der DGP verliehen. Ausgezeichnete wurde Thomas Grünewald für seine Arbeit an Ewing-Sarkomen, ein bösartiger Knochenkrebs, der vor allem bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auftritt.

Die Entstehung von Ewing-Sarkomen wird hauptsächlich durch eine einzige dominante Mutation angetrieben, doch diese alleine reicht für das Auslösen der Krebsentstehung nicht aus. Grünewalds Forschung zeigte, dass der Einfluss dieser Erbgutveränderung auf die Tumorentwicklung zusätzlich von der genetischen Veranlagung der einzelnen Krebspatienten abhängt: Patienten besitzen eine angeborene genetische Variabilität. Dadurch werden bestimmte Gene durch die Treiber-Mutation stark oder schwach aktiviert. „Das erklärt beispielsweise, warum sich der Krankheitsverlauf der einzelnen Patienten unterscheidet“, erläutert Grünewald. „Die individuell unterschiedliche genetische Aktivierung kann außerdem beeinflussen, wie gut Tumorzellen auf Therapeutika ansprechen und erklärt, warum manche Therapeutika nur bei manchen Patienten wirksam sind.“

Mit seiner Forschungsarbeit leistet Thomas Grünewald einen wichtigen Beitrag zur Erforschung von Arzneimittelresistenzen in Tumoren. „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung und dass diesmal eine Arbeit aus der experimentellen Kindertumorpathologie ausgewählt wurde“, sagt Preisträger Grünewald.

Thomas Grünewald studierte Medizin und Philosophie in Würzburg mit klinischen Rotationen in Japan, USA, Großbritannien und Argentinien. Während seiner Zeit als Postdoc am Institut Curie in Paris und Arbeitsgruppenleiter an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) spezialisierte er sich auf die genetischen Ursachen von Sarkomen bei Kindern. Für seinen Einsatz in der Kinderkrebsforschung wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. Seit dem 1. April 2020 leitet Thomas Grünewald die neue Einheit „Translationale Pädiatrische Sarkomforschung“ am KiTZ und die gleichnamige Abteilung des DKFZ, die von der „Barbara und Wilfried Mohr Stiftung" gefördert werden.

 

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