Forschungsförderung in der Kinderkrebsmedizin für besseren Zugang zu neuen Therapien

Das Netzwerk für klinische Studien bei Kinderkrebs „SELECT Southwest“ unter der Regie des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ) in Kooperation mit zwölf kinderonkologischen Zentren erhält von der Deutschen Krebshilfe Fördermittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Ziel ist es, die Infrastruktur für frühe klinische Studien im Bereich der Kinderonkologie nachhaltig zu verbessern. Dadurch sollen mehr an Krebs erkrankte Jungen und Mädchen Zugang zu passenden Behandlungsoptionen kommen.

© KiTZ

Das "Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg“ (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der Universität Heidelberg (Uni HD).

Das 2018 gegründete „Forschungsnetzwerk für frühe klinische Studien im Südwestdeutschen Raum“ (reSearch nEtwork earLy phasE Clinical Trials Southwest Germany; SELECT Southwest) mit dem Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) als koordinierendem Zentrum hat sich gemeinsam mit weiteren zwölf Zentren im südwestdeutschen Raum auf die Ausschreibung des Förderprogramms “Infrastruktur für frühe klinische Studien in der Pädiatrische Onkologie” der Deutschen Krebshilfe beworben – mit Erfolg: Die Deutsche Krebshilfe hat SELECT Südwest nun über einen Zeitraum von fünf Jahren eine Förderung in Höhe von jährlich 500.000 Euro bewilligt.

Mit dem Programm soll der Auf- und Ausbau von effizienteren Strukturen zur Durchführung früher klinische Studien für Kinder mit Krebserkrankungen gezielt gefördert werden. Mit solchen „frühen“ Studien (Studien der Phasen I/II) soll vor allem geprüft werden, ob ein Medikament in der Krebstherapie bei Kindern in welcher Dosierung sicher eingesetzt werden kann und ob es Hinweise auf eine Wirksamkeit gibt. Dabei geht es nicht nur um neue Wirkstoffe, sondern auch um Medikamente, die bereits für die Behandlung anderer Krankheiten zugelassen sind.

Bislang gibt es nur wenige Krebsmedikamente, die speziell für Krebs bei Kindern entwickelt wurden. Die Kinderonkologen müssen daher immer wieder selbst prüfen und abwägen, ob ein für Erwachsene zugelassenes neues Medikament auch bei einem Kind die gleiche Wirkung haben könnte. „Diese individuellen Heilversuche haben Risiken für die Patienten und führen in der Regel zu keinem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn“, sagt der Sprecher des Netzwerkes Olaf Witt, Direktor am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg, Leiter des Klinischen Kooperationseinheit pädiatrische Onkologie am Deutschen Krebsforschungszentrum und leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD). „Der Vorteil einer klinischen Studie ist, dass Behandlungserfolg, und Nebenwirkungen engmaschig und nach einem vorgegebenen Plan überwacht werden.“ Aus den gesammelten Erfahrungen lassen sich zudem Erkenntnisse gewinnen, von denen zukünftig weitere Patienten profitieren können.

Hochrisikopatienten den Zugang zu klinischen Studien erleichtern

SELECT Südwest wird die Fördersumme einsetzen, um Kindern mit einer fortschreitenden Krebserkrankung oder mit einem Rückfall besseren Zugang zu frühen klinischen Studien zu ermöglichen. Um neue klinische Studien schneller öffnen zu können, sollen im Rahmen des Netzwerkes u.a. innovative Studienkonzepte auf Basis von neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnissen entwickelt werden. Zudem will man die Studienzentren für die Patientenrekrutierung noch stärker miteinander verzahnen, den Transfer von Patienten zwischen den Zentren optimieren und Angebote für die Weiterqualifizierung von Studienpersonal schaffen.
SELECT Südwest besteht aus 13 unabhängigen Partnerinstitutionen und versorgt im Verbund etwa ein Drittel aller Kinderkrebsfälle in Deutschland. Es ist eines von fünf klinischen Netzwerken in Deutschland, die sich unter dem Dach der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) zusammengeschlossen haben. In den ersten fünf Jahren wird SELECT mit einem weiteren Netzwerk als Pilotprojekt gefördert.

Die Partnerinstitutionen des Kliniknetzwerkes Südwest:
Universitätsklinikum Düsseldorf, UKD
Universitätsklinikum Frankfurt
Universitätsklinikum Freiburg
Universitätsklinikum Gießen, UKGM
Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ)
LK-Kliniken Heilbronn GmbH
Städtisches Klinikum Karlsruhe
Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein gGmbH
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Universitätsmedizin Mannheim
Klinikum Stuttgart
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Ulm

Dr. Alexandra Moosmann

Leitung KiTZ Kommunikation

Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 130.3
69120 Heidelberg

Dr. Larissa Fritzenschaf

KiTZ Webredaktion

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Svenja Schmitt

KiTZ Social Media

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