Seit den 70er Jahren wurden mehrere hundert zielgerichtete Therapeutika gegen unterschiedliche Krebserkrankungen bei Erwachsenen entwickelt. Sie eignen sich zum Beispiel für manche Patientinnen oder Patienten mit Brust-, Lungen- oder Darmkrebs und Leukämie.
Für Kinder und Jugendliche mit Krebs gibt es bislang nur rund zehn zielgerichtete Therapeutika, die neben Chemotherapeutika und Bestrahlung, als Standardtherapien zugelassen sind. Im Gegensatz zu den meisten Standardtherapien, können die zielgerichteten Medikamente häufig als Saft oder Tabletten Zuhause eingenommen werden. Betroffene Familien erhoffen sich von der Therapie daher kürzere Krankenhausaufenthalte, weniger Nebenwirkungen und Langzeitfolgen. Der Erfolg der Therapie hängt jedoch von der Krebsart, dem Krankheitsstadium und vor allem der molekularen Zielstruktur in den Krebszellen ab, gegen die das Medikament wirken soll.
In einer neuen Reihe seines Videoratgebers für betroffene Familien mit dem Moderator und Mediziner Dr. Johannes Wimmer, informiert das Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) darüber, für wen zielgerichtete Therapien in Frage kommen, wie sie ablaufen und welche Nebenwirkungen auftreten können.
„Derzeit befinden sich mehrere zielgerichtete Therapeutika speziell für Kinder in der klinischen Entwicklung“, sagt Cornelis van Tilburg, Kinderonkologe am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD), der am KiTZ auch die Abteilung für klinische Studien leitet. „Außerdem soll bald eine neue EU-Verordnung in Kraft treten, so dass auch alle relevanten Krebsmedikamente für Erwachsenen für die Behandlung von Kindern in klinische Studien geprüft werden sollen. Wir hoffen daher, dass Ärztinnen und Ärzte bald deutlich mehr Möglichkeiten haben, Kindern und Jugendlichen mit zielgerichteten Krebsmedikamenten zu helfen.“
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