ERC Consolidator Grant für Thomas Grünewald

Thomas Grünewald vom Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) und vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) erhält den „Consolidator Grant“ des Europäischen Forschungsrats (ERC). Der ERC gehört zu den höchsten Auszeichnungen für exzellenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Mit dem „Consolidator Grant“ erhalten Forschungsgruppenleiter die Möglichkeit, ihren Arbeitsschwerpunkt zu vertiefen und ihr Team zu vergrößern. Thomas Grünewald will damit eine neue Gentherapie für Kinder mit Knochen- und Weichteilkrebs erforschen und in die klinische Entwicklung bringen.

© KiTZ/ DKFZ

Bösartige Knochen- und Weichteiltumoren bei Kindern vom Typ des Ewing-Sarkoms und des Alveolären Rhabdomyosarkoms zeichnen sich häufig durch schwerwiegende genetische Veränderungen aus. Beispielsweise kommt es zur Verschmelzung bestimmter Gene, die dann krebsfördernde Proteinvarianten kodieren. Diese können an bestimmte Abschnitte in unserem Erbgut andocken und aktivieren dann weitere Gene, die den Krebszellen helfen, sich zu vermehren und Metastasen im Körper zu bilden. 

Bislang ist es nicht gelungen, die mutierten Proteine therapeutisch zu nutzen und anzugreifen. Grünewald will den Krebs daher mit seinen eignen Waffen schlagen: Durch die mutierten Krebsproteine, die an bestimmte Abschnitte im Erbgut binden und dadurch Gene aktivieren, sollen in den Tumorzellen therapeutische Gene gezielt angeschaltet werden, um die Krebszellen in den Selbstmord zu treiben. Gentechnisch veränderte Viren dienen dabei als „Gentaxis“, um die therapeutischen Gene in die Krebszellen einzuschleusen. In Zellkulturen und Mäusen war der Ansatz bereits erfolgreich. Jetzt will Grünewald alle notwendigen präklinischen Forschungsarbeiten durchführen, damit er in im Anschluss an das Projekt in einer frühen klinischen Studie geprüft werden kann. Dazu gehört auch, alle Vorarbeiten durchzuführen, damit die gentherapeutischen Träger-Viren künftig in klinischer Qualität hergestellt werden können. 

„Ich freue mich wirklich sehr, dass wir diesen Ansatz durch den ERC Grant jetzt voranbringen können, damit er sobald wie möglich den jungen Patientinnen und Patienten hilft“, freut sich Grünewald. „Ich bedanke mich auch ganz herzlich bei der Barbara und Wilfried Mohr-Stiftung, die mir durch ihre Anschubfinanzierung die Vorarbeiten für diesen Grant ermöglicht hat. Mein besonderer Dank gilt außerdem Guy Ungerechts und Dirk Nettelbeck von der Klinischen Kooperationseinheit Virotherapie für die hervorragende Zusammenarbeit, um die gentherapeutischen Viren herstellen zu können.“ 

Thomas Grünewald studierte Medizin und Philosophie an der Universität Würzburg. Seinen medizinischen Doktorgrad erlangte er an der Universität Würzburg, seinen naturwissenschaftlichen Doktorgrad an der Technischen Universität München (TUM). Anschließend habilitierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) auf dem Gebiet der Experimentellen Pathologie. Seit 2020 leitet er die Abteilung für Translationale Pädiatrische Sarkomforschung am DKFZ und KiTZ und ist Pathologe am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD). Im Jahr 2021 nam er den Ruf der Universität Heidelberg für die Professur „Translationale Pädiatrische Sarkomforschung“ an. 
 

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