Gemeinsam mit zwei weiteren Forschungsgruppen des Instituts für Bioengineering in Katalonien, Spanien und der Duke University in den USA erhält sie für drei Jahre eine Förderung von insgesamt 1,2 Mio. Euro. Blaeschke und Kollegen wollen damit ein neues und besonders ehrgeiziges Projekt umsetzen: Damit sich aus einzelnen Zellen im menschlichen Körper Gewebe zusammensetzen können, wirken viele Botenstoffe und molekulare Faktoren zusammen. Ein komplexes Zusammenspiel hunderter unterschiedlicher Moleküle sorgt normalerweise dafür, dass alle Zelltypen auch an den richtigen Platz kommen.
Anhand von Minitumoren, die aus Hautkrebs- und Hirntumorproben kultiviert werden und synthetischen Partikeln mit Botenstoffe will das Team nun untersuchen, wie diese Botenstoffe in Tumoren zusammenwirken, so dass Krebszellen, aber auch die körpereigenen Abwehrzellen eine bestimmte Anordnung erhalten und auch das umliegende Gewebe von Tumoren umstrukturiert wird. Eine ganz neue „Barcode-Methodik“ ermöglicht dabei die Markierung einzelner Zellen, Partikel und Botenstoffe und somit eine räumliche Kartierung der Geschehnisse im Tumorgewebe.
Das Forscherteam will damit das molekulare Netzwerk von Signalstoffen analysieren, um es langfristig zu manipulieren und Abwehrzellen gezielt gegen den Krebs zu lenken.