Videoratgeber für Familien mit krebskranken Kindern: „Wir schaffen das!“

Erkranken Kinder und Jugendliche an Krebs, verändert sich ihre ganze Welt. Krebstherapien und Krankenhausaufenthalte hinterlassen dabei nicht nur körperlich Spuren. Der Videoratgeber „Krebs bei Kindern klargemacht“ vom Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) mit TV-Moderator und Mediziner Dr. Johannes Wimmer veröffentlicht jetzt eine neue Videoreihe zu den wichtigsten psychosozialen Themen, die auf betroffene Familien zukommen. Neben Hilfsangeboten und Tipps, wie Familien den veränderten Alltag mit Krebs gestalten können, möchte der Ratgeber Wege aufzeigen, wie man mit den emotionalen Belastungen der Krankheit umgehen und dabei alle Familienmitglieder im Blick behalten kann.

Dr. Johannes Wimmer zu Besuch auf der kinderonkologischen Station am KiTZ und UKHD. Seit 2022 moderiert er den Patientenratgeber des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ). © U. Anspach/KiTZ

Das „Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg“ (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der Universität Heidelberg (Uni HD).

Behandlungen wie Chemotherapien, Tumoroperationen und Bestrahlungen verlangen krebskranken Kindern und Jugendlichen, sowie ihren Familien auch psychisch enorm viel ab. Die Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft schreiben daher vor, dass kinderonkologische Einrichtungen pro 22 Neudiagnosen im Jahr, mindestens eine Vollzeitkraft aus dem Bereich Psychologie oder Sozialarbeit beschäftigen müssen.

Peggy Lüttich leitet das psychosoziale Team am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), zu dem die kinderonkologische Station des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) gehört. Die Psychologin sieht tagtäglich, welcher Zerreißprobe die betroffenen Familien ausgesetzt sind: „Die Krebserkrankung eines Kindes ist für die ganze Familie ein wirklich tiefer Einschnitt, der den gesamten Alltag und viele Zukunftspläne ändert. Nicht nur die betroffenen Kinder und Jugendlichen, sondern auch die anderen Familienmitglieder werden dann manchmal von Wut, Angst oder auch Mutlosigkeit überwältigt. Die Familien stehen jetzt vor der großen Herausforderung, nicht nur den Familienalltag mit der Krebstherapie, Zeit im Krankenhaus, Arbeitszeit und Betreuung von Geschwistern unter einen Hut zu bringen. Sie müssen gleichzeitig auch die emotionalen Bedürfnisse aller im Blick behalten.“

Der von der Deutschen Kinderkrebsstiftung geförderte KiTZ Videoratgeber „Krebs bei Kindern klargemacht“ mit TV-Moderator Dr. Johannes Wimmer, wird jetzt um eine neue Videoreihe zu den wichtigsten psychosozialen Themen erweitert, die auf die betroffenen Familien zukommen. Neben praktischen Fragen zu Sozialrecht, Schule während der Krebstherapie, Reha- und anderen Hilfsangeboten, geht es auch um die psychische Gesundheit der gesamten Familie. Wie können es Eltern schaffen, trotz der enormen Belastung, immer für ihr Kind da zu sein, um ihm z. B. vor Behandlungen die Angst zu nehmen? Wie spreche ich mit meinem Kind über die Erkrankung? Was kann Jugendlichen helfen, gut durch ihre Therapie zu kommen? Auch auf den Umgang mit Schuld- und anderen Sinnfragen gehen die Videos ein. Und Videos speziell für Kinder im Grundschulalter oder Jugendliche sollen auch den jungen Betroffenen vermitteln: „Ich schaffe das!“

Peggy Lüttich betont, dass die Videos natürlich kein Ersatz für persönliche Gespräche mit den Psycholog:innen, Sozialarbeiter:innen, Erzieher:innen und Pädagog:innen eines psychosozialen Teams sind: „Es gibt auch kein allgemeingültiges Patentrezept, wie man gut durch diese schwere Zeit kommt. Aber wir möchten Familien mit den Videos helfen, den Blick auf das zu lenken, was sie gestalten können. Und auch welche Angebote ihnen zur Verfügung stehen und wie sie Hilfe annehmen können. Welche Familie was braucht, ist dabei sehr unterschiedlich. Wir haben deshalb schon vom Zeitpunkt der Diagnose an, immer alle Familienmitglieder im Blick.“

Der Videoratgeber „Krebs bei Kindern klargemacht“ umfasst bislang rund 50 Videos zu den wichtigsten Therapien von Krebs im Kindesalter, ihren Nebenwirkungen und pflegerischen Tipps. Moderiert werden die Videos von dem Mediziner und TV-Moderator Dr. Johannes Wimmer, dessen Tochter 2020 an einem Hirntumor verstarb. „Ich weiß, wie es sich anfühlt, in dieser Situation zu sein. Wie es gelingen kann, auch gefühlsmäßig gut durch diese schwere Zeit zu kommen und wo man sich Hilfe holen kann, finde ich daher ein ganz wichtiges Thema. Mit dem Videoratgeber möchten wir betroffenen Familien einen geprüften Ratgeber an die Hand geben, der ihnen zuverlässige Infos und Orientierung in einer absoluten Ausnahmesituation gibt.“

Alle Videos des Ratgebers werden in Zusammenarbeit mit dem kinderonkologischen Pflege-, Ärzte- und dem psychosozialen Team am KiTZ und UKHD, sowie dem Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) produziert. Die Videos sind auf den Social Media Kanälen und der Webseite des KiTZ und der Deutschen Kinderkrebsstiftung verfügbar und können von allen kinderonkologischen Einrichtungen kostenlos bei der Pressestelle des KiTZ angefragt werden.

Alle Videos des Patientenratgebers „Krebs bei Kindern klargemacht“ unter:

Dr. Alexandra Moosmann

Leitung KiTZ Kommunikation

Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 130.3
69120 Heidelberg

Dr. Larissa Fritzenschaf

KiTZ Webredaktion

Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 130.3
69120 Heidelberg

Svenja Schmitt

KiTZ Social Media

Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 130.3
69120 Heidelberg