Allgemeine Empfehlungen

für die Zeit Zuhause

Für die Zeit Zuhause, entweder zwischen zwei Behandlungszyklen oder tatsächlich nach der Therapie, gelten weiterhin die wichtigen Informationen, die wir unter “Während der Therapie” aufführen: 

Darüber hinaus haben wir noch die folgenden allgemeinen Empfehlungen zusammengetragen, die für die Genesung unserer Patientinnen und Patienten wichtig sind:

  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und eine für Ihr Kind ausreichende tägliche Flüssigkeits- und Kalorienzufuhr. Es gibt keine grundsätzlichen Einschränkungen bei der Ernährung. Oft haben Kinder unter und nach Chemotherapie wenig Appetit und nicht nachvollziehbare Gelüste. Es kann sinnvoll sein, diesen nachzugeben, auch wenn Ihr Kind sich damit scheinbar „ungesund“ ernährt- eine „ungesunde“ Ernährung ist oft besser als keine Ernährung. Wenn Ihr Kind z.B. wegen Übelkeit die empfohlene tägliche Trinkmenge nicht erreicht, melden Sie sich bitte. 
     
  • Veränderungen der Stuhlbeschaffenheit oder -häufigkeit können Probleme anzeigen: seltener als alle zwei Tage, zu hart, zu flüssig, zu häufig, mit Blutauflagerung, etc. - nehmen Sie Kontakt mit uns auf! 
     
  • Die Haut von onkologischen Patientinnen und Patienten ist empfindlich. Pflegen Sie die Haut regelmäßig, da Verletzungen mögliche Eintrittspforten für Erreger darstellen. Wir empfehlen, mit einer pH-neutralen und parfümfreien Waschlotion zu reinigen und mit einer Lotion zu cremen, insbesondere auch die Lippen. Trockene oder rissige Lippen sind oft auch ein Zeichen für eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr. 
     
  • Nicht nur im Sommer kann die direkte Sonneneinstrahlung die Haut strapazieren. Verschiedene Medikamente, vor allem Zytostatika, oder auch eine Strahlentherapie erhöhen die Empfindlichkeit für Sonnenbrand. Sonnencreme mit LSF 50 und langärmlige Kleidung schützen vor Lichteinwirkung

  • Während der Monatsblutung sollten junge Frauen keine Tampons, sondern Binden verwenden, um Verletzungen zu vermeiden und den Blutabfluss zu gewährleisten. 
     
  • Lassen Sie Ihr Kind regelmäßig mehrfach am Tag vorbeugende Mundpflege durchführen, zusätzlich zum Zähneputzen. Es ist wichtig, die Mundschleimhaut feucht zu halten um die natürliche Schutzfunktion der Mundhöhle aufrechtzuerhalten. Dabei ist es ist nebensächlich mit was: Mineralwasser, Tee, zuckerfreie Getränke, etc. Bei trockener Mundschleimhaut können sich Bakterien, Pilze oder Viren einfacher festsetzen und zu Beschwerden führen.
     
  • Es kann im Verlauf der Behandlung zu einer Mundschleimhautentzündung (einer sog. Stomatitis) kommen. Weichen Sie auf milde, lauwarme, wenig saure und weiche Lebensmittel aus. Bestimmte Mundspüllösungen („Stomatitislösung“) können Schmerzen lindern. Im Falle einer Stomatitis, die oft mit Bläschen oder Aphten einhergeht, kann aufgrund der Schmerzen oft nicht ausreichend Nahrung aufgenommen werden. Dann kann eine stationäre Behandlung zur Schmerz- und Infusionstherapie notwendig werden. Melden Sie sich bei uns, wenn das bei Ihrem Kind auftritt
     
  • Die Einnahme der Medikamente kann für manche Kinder schwierig sein und erfordert Geduld und Übung. Wir versuchen gemeinsam mit Ihnen noch während des stationären Aufenthaltes dies bestmöglich einzuüben. Wenn es zu Hause zu Schwierigkeiten kommt oder Medikamente vergessen wurden, melden Sie sich bei uns.  Bitte sprechen Sie die Einnahme von Medikamenten, die nicht von uns verordnet wurden, mit uns ab. Es könnte zu Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten kommen, die Einfluss auf die Tumorbehandlung haben.
     
  • Für unsere jugendlichen und junge erwachsenen Patientinnen und Patienten kann das Thema Sexualität und Verhütung wichtig sein. Wichtig ist, dass Frauen unter Chemotherapie nicht schwanger werden und Männer unter Chemotherapie keine Kinder zeugen. Das gilt bis mindestens 6 Monate über das Ende der Chemotherapie hinaus. Wir müssen gemeinsam besprechen, wie Ihr damit umgeht.
     
  • Bewegung und Sport helfen bei der Heilung. Sprechen Sie mit uns, was hier für Ihr Kind in Frage kommt und ob vielleicht die Unterstützung durch unsere Sporttherapeuten sinnvoll ist.