Internationale Allianz zur Bekämpfung kindlicher Hirntumore wird mit rund 5,8 Millionen Euro gefördert

Das vom Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) geleitete Everest-Zentrum zur Erforschung niedrig-gradiger pädiatrischer Gliome hat von der Brain Tumour Charity (UK) für eine zweite Förderung von 5,8 Millionen Euro erhalten.

Copyright: Olaf Witt/ KiTZ

Das EVEREST-Konsortium für niedrig-gradige pädiatrische Hirntumore unter der Leitung von David Jones, Abteilungsleiter am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) und am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), erhält weitere 5,8 Millionen Euro für seine Forschung zu niedrig-gradigen Gliomen (pLGG) bei Kindern. 

Das pädiatrische niedrig-gradige Gliom ist eine wenig untersuchte Tumorart bei Kindern, obwohl es fast die Hälfte aller Hirntumoren im Kindesalter ausmacht. In Deutschland und im Vereinigten Königreich erhalten jedes Jahr mehr als 400 Kinder und Jugendliche diese Diagnose. Diese Tumore sind meist gutartig und die jungen Patientinnen und Patienten haben in der Regel eine gute Überlebensrate. Dennoch haben die Kinder lebenslang mit den Auswirkungen der Tumoren und der Behandlung zu kämpfen, was die Lebensqualität dieser Kinder und ihrer Familien deutlich beeinträchtigt. Das Ziel des EVEREST-Programms ist es, die guten Heilungschancen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Seit seinem Start im Jahr 2017 arbeitet das EVEREST-Konsortium, dem auch Experten des University College London (UCL) und der Charité in Berlin angehören, eng mit dem führenden pädiatrischen Low-Grade-Programm am Dana Faber Cancer Institute und dem Boston Children's Hospital in den USA zusammen. Die Forschung des Konsortiums konzentriert sich auf die Biologie von pädiatrischen niedrig-gradigen Gliomen, einschließlich des Einsatzes von Spitzentechnologien zur besseren Diagnose dieser Tumoren und zur Entwicklung wirksamerer und weniger toxischer Behandlungsstrategien. Die Forschung des Konsortiums hat entscheidend zu neuen Diagnosestandards für Hirntumoren bei Kindern beigetragen, die auch in die jüngste Ausgabe der WHO-Klassifikation von Tumoren des Zentralnervensystems aufgenommen wurden.

Zu den künftigen Zielen und Projekten gehört die Entwicklung künstlicher Intelligenz zur Analyse von Mikroskopischen Bildern von Hirntumorproben, die als besonders schnelle Technik weltweit eingesetzt werden könnte. Mit Daten aus Tausenden  von Tumoren wird das Team dank modernster Methoden Unterschiede zwischen Tumorzelltypen und die Interaktion von Tumorzellen und normalen Zellen noch detaillierter als bisher untersuchen können. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung präklinischer Labormodelle und die Weiterentwicklung der in der ersten Förderperiode etablierten Modelle. Das Konsortium, etabliert zudem neuartige Konzepte für klinische Studien, um den jungen Patientinnen und Patienten neue Behandlungsoptionen von pädiatrischen niedrig-gradigen Hirntumoren zu eröffnen. Ein wichtiger Teil des Programms ist auch die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten durch Verringerung der Nebenwirkungen. Dies wird durch eine Vielzahl von Tests und den Einsatz fortschrittlicher digitaler Überwachungssysteme in Form von Smartphone-Apps und/oder tragbaren Geräten bewertet, um die Herausforderungen der Krankheit im täglichen Leben zu erfassen und das Alltag mit der Erkrankung für die Betroffenen und ihre Familien zu verbessern.
 

Dr. Alexandra Moosmann

Leitung KiTZ Kommunikation

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